Donnerstag, 18. März 2010

Kiruna

Es ist wirklich nicht leicht, die ganzen tollen Erlebnisse in Worte zu fassen, geschweige denn, aus ca. 700 Bildern die Schönsten raus zusuchen, um sie euch hier zu zeigen!
Also erst einmal vorweg:
Es war eine absolut geniale Reise, an die ich mich sicher noch sehr lange errinnern werde!

Am Freitag Abend ging er los, unser Mädels-Abenteuer-Urlaub! Mit dem Nachtzug starteten Eva, Judith und ich in Richtung: "KALTER NORDEN". Kalt bedeutet dabei so -20°C, die einem wie -5 °C vorkommen, nachdem man ca. 4-5 Schichten warme Sachen anhat. Die Nacht war allerdings alles andere als erholsam, denn ungefähr alle 30 Minuten kam eine komische blonde Schwedin rein und sabbelte irgendetwas...Und als Judith dann morgens um halb 5 feststellte, dass ihre Jacke geklaut wurde, war das Unglück perfekt...Entgegen unseren Erwartungen kam aber morgens um 7 der Zugbegleiter und brachte sie wieder...Durchatmen war angesagt! Wo er die Jacke hergezaubert hat, wissen wir bis heute nicht! Vielleicht hat er sie der blonden Durchgeknallten abgenommen...
Gegen 14 Uhr sind wir samstags im Hostel angekommen,

doch anstatt unsere Zimmerschlüssel zu bekommen, warteten wir mit 5 anderen auf den angetrunkenen Rezeptionist, der wohl noch im Mittagschlaf war...

Aber wie man unschwer erkennen kann, sind wir trotzdem noch bei bester Laune!
Nachdem wir nun endlich unser Zimmer beziehen konnten, machten wir uns halb verhungert auf in die Stadt...
Von wegen "mitten im Nichts"...dort oben gab es eine richtig angesagte Disco:


Aber nicht neidisch werden...;)
In der Stadt angekommen, mussten wir feststellen, dass die Lappen in einem ganz eigenen Rhythmus leben, denn die Geschäfte schließen samstags alle um 4!  Dass es bereits halb 5 war, freute unseren hungrigen Mägen ganz und gar nicht. Doch als wir dann doch noch einen ICA fanden, der bis 20 Uhr geöffnet hat, wussten wir: JETZT GEHTS BERGAUF!!!

                                    




Am Sonntag fuhren wir ins Eishotel. Auf der Fahrt dorthin haben wir zum allerersten Mal echte Rentiere gesehen, einfach so am Straßenrand. Dank der netten Busfahrerin, die extra hunderte Meter zurückfuhr, konnten wir sogar Fotos machen!
Viel spannender war aber das Eishotel!


                                     

Die Eingangstür:



Die Hotelhalle:




Jedes Zimmer wird von jeweils zwei Künstlern unter dem Motto des Jahres geplant und gestaltet. Die Pläne für das neue Eishotel, das im Oktober gebaut wird, sind bereits im Januar fertig.  





Das Eis ist so schön klar, weil aus dem Torne River kommt, der frei von jeglicher Verschmutzung ist. Mit speziell angefertigten Maschinen werden dazu im März und April Eisblöcke von einem Gewicht von 2 Tonnen rausgetrennt und in einer Lagerhalle bei -5°C gelagert und im Herbst dann zum neuen Eishotel verarbeitet! Eine Nacht in so einer Art-Suite kostet übrigens 2990 SEK( ca. 300 €)!

                                


                                         


                                   

                                   


In der Absolut-Eis-Bar sieht es so aus:

                                  


                                             


                                  

Wir waren sehr beeindruckt von dem Hotel!
Nach der "coolen" Besichtigung wollten wir uns in einem Cafe aufwärmen, doch erstmal Lunch auf dem Spielplatz:

                                        

Statt Cafe fanden wir ein Sami-Zelt mit offenem Feuer vor:

                                   

Kiruna- Northern Light Tour

Am Montag war dann das Highlight unserer Reise...die Northern Light Tour! Dazu wurden wir früh um 9 Uhr von der Camp- Begleiterin abgeholt, und zum Ausgangspunkt gebracht, wo wir zunächst erstmal mit ausreichend warmen Sachen versorgt wurden, denn im Camp, in dem wir die nächste Nacht verbringen wollten, gab es keine Heizung und auch kein fließend Wasser.
Unsere schicken Winterboots:




An diesem Tag waren wir die Einzigen, die die Tour buchten.
Als Erstes hieß es, alle 3 Hundeteams für die Hundeschlitten frei zu lassen und an eine lange Schnur zu ketten. Da die Hunde die ganze Nacht in einer Box verbrachten, kann man sich vorstellen, wie euphorisch sie waren, endlich raus zu kommen...es gingen also nicht wir mit dem Hund, sondern vielmehr der Hund mit uns!







Die nächste Aufgabe bestand darin, Feuerholz auf den Snowmobil-Anhänger zu laden.



Dann bekamen wir eine genaue Einweisung wie man so einen Hundeschlitten fährt. Denn das mussten bzw. durften :) wir ganz allein machen, und da wir nur zu dritt waren, konnte jeder für ein Drittel der Strecke ein Hundeschlittenführer sein...das war so cool! Die Hunde haben echt eine unglaubliche Geschwindigkeit drauf, was besonders in den Kurven fetzt! Unter anderem sind wir auch über den zugefrorenen Torne River gefahren.





Als wir dann angekommen sind, mussten wir die Hunde wieder festmachen und das restliche Stück zum Camp laufen. Dort gab es dann erst einmal Barbecue in einer Hütte:





Das Camp:


Satt und zufrieden, sind wir dann an den Fluss gelaufen, um ein paar Fotos zu machen.





Schneeengel:



Danach versuchten wir uns dann im Ski-Langlauf, und ja es blieb beim Versuch!

Nach dem Abendbrot, heizte Eva für uns Mädels die Sauna an...mit selbst gehacktem Feuerholz...ich bin so stolz auf uns!





Und als wir vom Anheizen ins Freie kamen, sahen wir doch tatsächlich Polarlichter!!! Da schnappte sich der Camp-Betreuer sofort das Snowmobile mit Anhänger und wir bretterten (und das meine ich wörtlich) runter auf den Fluss, von wo aus wir beste Sicht auf den einzigartigen Himmel hatten. WOW!!! Leider sind uns nur wenige Aufnahmen gelungen!





Nach einigen Minuten löste ein wundervoller Sternenhimmel die bunten Lichter ab...und wir konnten zufrieden und wirklich durchgefroren unsere Sauna genießen!

Hier ist unser Schlaflager:



Früh Zähneputzen im Freien bei -15°C:



Die Camp-Küche:





Am nächsten Morgen, stand dann Ice-Fishing auf dem Programm. Wenn man Glück hat, fängt man solche großen Fische:



Doch wenn man keines hat...so wie wir...dann passiert so etwas:





Zum Mittag gab es dann Rentiersuppe am Lagerfeuer!



Und danach sind wir mit dem Snowmobil SELBST zurück zum Ausgangspunkt gefahren! COOL! So ein Ding schafft echt bis zu 130 km/h! Kaum zu glauben!



Danach hieß es dann "Tschüß Kiruna" und "Hallo Nachtzug" und schwuppdiwupp waren wir wieder in Uppsala...doch mit ganz tollen Erinnerungen und Erfahrungen im Gepäck!